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Die geheimen Stunden der Nacht

Roman
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Ortheil, Hanns-Josef
Medienkennzeichen: Belletristik
Jahr: 2007
Verlag: München, btb Verl.
Reihe: btb; 73639
Mediengruppe: Belletristik
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Inhalt

In Georg von Heukens Welt bricht das Chaos aus: der Verlagsleiter erfährt vom Herzinfarkt seines Vaters, dem obersten Chef des rheinischen Familienunternehmens. Um seine Nachfolge jedoch hatte sich der Senior-Chef bisher nie Gedanken gemacht. Eine Tatsache, die zu gehöriger Unruhe in Verlag und Familie führt und dabei eine überaus spannende Geschichte offenbart.
 
Schillerndes Lokalkolorit, eine filmreife Geschichte, die dicht, atmosphärisch, breit angelegt, aber dennoch straff erzählt wird, das sind die Zutaten, aus denen dieser Ortheil-Roman besteht, mit denen er glänzt und besticht! Es ist das Porträt eines Verlagsimperiums, der Blick hinter die Kulissen, die Schilderung der ewigen, jedes Halbjahr neuen Jagd nach dem „Goldstück“, so „nannten alle intern den Titel, der Geld einbringen musste“. Es ist ein Roman über ein Unternehmen und den Generationenkonflikt in der Führungsetage. Georg und seine zwei Geschwister spielten nie eine bedeutende Rolle neben dem alles beherrschenden patriarchalischen Vater. „...er überlässt Euch dreien selbst die Entscheidung“, heißt es lapidar zur Frage der möglichen Nachfolge. Aber es ist auch ein Roman, der von Liebe und menschlichen Begegnungen erzählt, fein, zart, intim. Warum hatte der Vater neben seinem Villen-Wohnsitz noch eine Suite im Kölner Dom-Hotel angemietet? Wer ist die Frau, die er dort traf?
 
Die Geschichte spielt bei echtem „Kölsch Wetter“, wird aus Georg Heukens Sicht erzählt, der empfindsam, mit feinem Blick für Details, scharfsinnig und durchaus selbstkritisch sein Leben neu positionieren muss. Das erfordert Aufarbeitung, oft gehen Erinnerungen weit in die Kindheit zurück, immer wieder steht dabei der mächtige Vater im Mittelpunkt. Erinnerungen werden wach, wie er damals in eigenwilligen Verhandlungen mit dem Kauf eines Verlages sein Imperium begründete. „noch heute erzählt er ... von Rheinischem Sauerbraten und sechzehn Kölsch, von vier holländischen Zigarren und acht Klaren ...“
 
Ja, sicher, da mögen Assoziationen aufkommen, wenn Autoren beschrieben werden, ihre Eigenarten, Macken und Extravaganzen, „Im Grunde ist Lektorenarbeit vor allem Krisenbewältigung, ein intensives Studium fremdester Psychen, die dich wie Hannibal Lecter am liebsten in ihren Käfig ziehen wollen, pervers kannibalistisch“ Da findet sich auch stellenweise dezente, aber deutliche Kritik am herrschenden Literaturbetrieb, man mache heute keine Bücher mehr, man lasse sie machen, oder die sarkastischen Seitenhiebe auf Autoren und die, die es gerne wären: „Unmusikalische Autoren mit Prosa-Ambitionen sind so ziemlich das Schlimmste, was einem Lektor widerfahren kann“.
 
Die Vielschichtigkeit des Buches fasziniert und einfach bewundernswert ist und bleibt Ortheils wunderbar leise, sanfte und poetische Sprache, mit der er Psyche, Charakter und Persönlichkeit seiner Figuren so aussergewöhnlich glaubhaft und lebendig erschafft. Eine spannende Geschichte, dennoch nie hektisch, unruhig, stets mit fesselndem Tiefgang. Ein großartiger Roman, der den Leser schnell, ebenso wie Georg Heuken neugierig werden lässt: „...er spürt diese Neugierde direkt körperlich, sie kriecht ihm wie ein juckendes Pulver unter das Hemd und lässt ihn auf seinem Stuhl hin und her rücken.“ --Barbara Wegmann

Rezensionen

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Ortheil, Hanns-Josef
Medienkennzeichen: Belletristik
Jahr: 2007
Verlag: München, btb Verl.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik Romane, Familiensaga
Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Familiensaga
ISBN: 978-3-442-73639-3
Beschreibung: 4. Aufl., 381 S.
Reihe: btb; 73639
Schlagwörter: Geheimnis, Generationsroman, Köln, Nachfolge, Sohn, Vater, Verleger
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Mediengruppe: Belletristik